domenica 25 settembre 2011

Regieren. Damals von Gottes Gnaden, jetzt mit Gott.

Die Papstrede im Parlament war gut, beeindruckend, gelehrt ...

Was hat der Papst eigentlich gesagt?
Nun, Sinn und Zweck der Rede war "passend".
Der Papst war eingeladen, bei den Regierenden des Landes vorzusprechen, und er hat ihnen eine klare Botschaft übermittelt.
Weil es in Deutschland ist (in Lateinamerika wäre er völlig anders losgegangen, hätte aber dieselbe Botschaft übermittelt), musste er sehr vorsichtig vorgehen.

Seine Empfehlung war jedoch klar.
Um richtig zu regieren, muss man ein "horchendes Herz" haben. Es geht nicht um technische Entscheidungen, sondern schließt sehr viele Dinge ein, die einen leiten.
Laut Papst, ist die einzige Grundlage für Ethik, dass sie von außerhalb des Systems vorgegeben ist. Sprich, von Gott. Und in diesem Sinne, sollten Regierende sich "leiten" lassen.

Es ist viel subtiler ausgedrückt, aber der Sinn ist sehr klar (außer, man ist es gewohnt, sich abzulenken oder man ist unfähig, den roten Faden zu erkennen).

Ich vermute, dass es zumindest in Deutschland genug Bürger gibt, die erstens Ethik unabhängig von der Existenz eines Gottes erkennen, und sie schätzen.
Ausserdem gibt es recht viele, die Kirchen und religiöse Führer ungeeignet finden, um ethisch vorzugehen.
In gewissem Sinne ist es unethisch, sexuelle Minderheiten nicht gleichzustellen (auch von der religiösen Anerkennung unf Gleichbehandlung her), oder Wiederverheiratete. Ebenso ist es unethisch, aus reinen Traditionsgründen Zölibat zu verlangen, wenn ein Grundbedürfnis des Säugetiers die Paarung ist (und das nicht rein sexuell gemeint).

Die Forderung kommt also nicht von der richtigen Seite.
Weil seit mehreren Jahrzehnten klar ist, dass die richtige Seite einen gemeinsamen Nenner hat, der UNTER dem Glauben steht. Und unter bedeutet, dass er nicht damit in Berührung gekommen ist.

Die korrekte Formel ist also, dass man "mit" Gott nicht regieren darf.
Vorgewarnt sei, dass dies keineswegs heisst, man lehnt Gott ab!
Es heißt nur, dass Glaube eine schlechte Grundlage ist, um für die Allgemeinheit faire und ausgewogene Entscheidungen zu treffen.
Er führt nicht jeden dazu, in Iraq die Regierung zu stürzen, oder in fremden Ländern terroristische Anschläge zu fördern, aber er spaltet!
Darum nochmal: Wer regiert, sollte es auf einer Ebene machen, die vor dem Glauben kommt.
Man kann Glaube "berücksichtigen", ohne Unterschiede zu machen.

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