mercoledì 5 ottobre 2011

Homo periurus

Science Fiction mit Ausserirdischen, die der menschlichen Rasse einen Besuch abstatten, gehört zur "Kultur".
In einem Film aus dem Jahr 2000 (What planet are you from?) muss ein gefühlsloser Ausserirdischer, der auf irdischer Mission ist, um ein Kind zu zeugen, auf Lügen zurückgreifen, um erfolgreich zu sein.

Allgemein ist unseren Filmemachern nicht bewusst, dass ein sehr markantes Merkmal unserer Spezies eben das Lügen ist. Oder das Glauben an Lügen.

Ein Ausserirdischer würde in seinen Bericht sicher gleich am Anfang eintragen, dass die menschliche Rasse, die den Planeten beherrscht, ihr ganzes Lebenssystem auf Lüge aufgebaut hat.

Das hat eventuell damit zu tun, dass wir unseren Gefühlen  vollkommen unterworfen sind, und unsere Rationalität in diesem Bereich kaum greift.
Es ist aber Tatsache, dass die menschliche Welt massiv auf Lügen gebaut ist.

Wissenschaft ist im Vergleich zur Lüge eine sehr junge Strategie, die Welt zu erklären. Denn Lüge entstand aus dem Bedürfnis, eine geordnete Erklärung der Welt zu geben.
Nicht jede Lüge natürlich!

Dass im Irak Massenvernichtungswaffen versteckt waren, war keine erklärende Lüge. Es war eine manipulative Lüge.
Die von denen, an die sie gerichtet war, willkommen aufgenommen wurde.

Dass ein Gott seinen Sohn als Opfer für die Menschheit entsandt hat, wird von etwa zwei Milliarden Menschen geglaubt. Wie sie untereinander, und mit anderen umgehen, hängt in grossem Teil mit diesem Glauben zusammen.
Ein anderer riesiger Teil der Menschheit glaubt, dass der Gott Allah einen unkritisierbaren, zu vergötternden Propheten entsandt hat.
Mindestens eine "Erklärung" muss falsch sein. Oder beide.
Und darum wäre es korrekt, alle derartige Erklärungen wissenschaftlich anzugehen.
Wissenschaftlich wäre eine Textexegese, Rezeptionsgeschichte und eine kritische Theologie, um ehrlich herauszufinden, was gedichtet ist, wann, wo, von wem, aus welchem Grund und zu welchem Zweck. Es wäre korrekt, klarzustellen, welche Werte und Vorstellungen von der Welt bestimmte Erklärungen zugrunde liegen, und wo erwiesenermaßen solche Weltbilder inkorrekt eingeschränkt waren, und inzwischen korrigiert sind.
Ich sage, dass es korrekt wäre.
Denn irgendwo liegt ein Wille, alte "Wahrheiten" gegen jedes Argument zu verteidigen, notfalls mit Gewalt.
Dass die Spezies nur mit äusserster Mühe, und nach Millionen Jahren ein  Verfahren entwickelt hat, um sich an Wahrheit heranzutasten (bzw. sich nicht an Illusion und Erfindung festzuklammern), sollte Indiz genug dafür sein, dass Wahrheitssuche keine Notwendigkeit für sie darstellt.
Dem Bedürfnis, eine Erklärung zu geben, entspricht ein Bedürfnis, zu "Verstehen". Wohl aber kein Verstehen in logischem Sinne, sondern in emotionalem Sinne.

Anders ausgedrückt, ist unsere Welt mit etwa sieben Milliarden Menschen ein vorwiegend emotionaler Haushalt.
Mit recht tierischen Emotionen, die manifestiert werden.

Wissenschaft ist aber kein Schwimmen gegen den Strom, sondern ein kleiner Strom in diesem Haushalt, der ihm trotzt.
Und sie ist vermutlich doch älter als vorher gesagt.

Oder anders, aber ganz direkt gesagt:
Ein prozentual sehr kleiner Teil der Spezies Mensch (2%? 4%? sicher nicht mehr) ist aus welchem Grund auch immer nicht in gleichem Grad den eigenen Emotionen unterworfen.
Die modernen demokratischen Gesellschaften sind ihr Produkt.
Sie sind durch einige Grundideen und Vorstellungen verursacht worden, aber nur Dank populistischem Marketing verwirklicht worden.
Das heisst, dass sie nur dem Sinn nach umgesetzt werden konnten, indem bestimmte tiefe Emotionen synchron angesprochen wurden. Die "tiefen" Emotionen kann man in einem Imperativ zusammenfassen: Vernichte den Feind!

Es würde auch heute, in jeder Gesellschaft viel besser funktionieren, als ein Vorschlag, die Demokratie mit einem kleinen Hebelchen besser zu machen.

Ich könnte parallel ein Blog führen, indem ich Gewalt gegen Regierungen fördere, und ich hätte bald mehrere Dutzend Jünger ...

Lieber Du,
atme tief ein. Lasse Deinen Atem wie eine Welle von der Brust bis zu den Fußspitzen wandern.
Vielleicht fühlst Du beim Einatmen, während sich Deine Lungen wieder füllen auch, wie die Welle währenddessen von Deinen Fußspitzen zurückkehrt.
Während Du dies tust, und Dir der Empfindungen bewusst wirst, die sich in Deinem Körper abspielen, merkst Du, dass das Bewusstwerden selbst nicht in Deinem Körper fühlbar ist. Du weisst, was Du wo fühlst, aber das Wissen fühlst Du nicht.
Während Du also weiter fühlst ...
Vielleicht bist Du in der Lage, mit einer Atmung eine geschlossene Welle über den ganzen Körper zu "werfen" ...
während Du dies fühlst, wird Dir bewusst, dass Wissen unabhängig von Deinen Gefühlen erlangt werden kann.
Und Du kannst Wohlgefühl in Dir blühen lassen, sogar anwachsen lassen, während Du einem anderen Teil von Dir überlassen kannst, Dinge wahrzunehmen, zu verstehen, und Dir Anleitung zu geben, wie Du am besten mit Wesen außerhalb Deiner umgehen kannst.

Alternative:
Such Dir einen Leithammel und folge ihm :)

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